Bischöfe solidarisch mit inhaftierten Amtsbrüdern in Armenien

Österreichs katholische Bischöfe haben ihre Solidarität mit den Orientalisch-orthodoxen Kirchen in Österreich und insbesondere mit der Kirche in Armenien bekundet. Bei einem Treffen im Rahmen ihrer dieswöchigen Herbstvollversammlung in Wien mit Vertretern der Armenisch-apostolischen Kirche, der Syrisch-orthodoxen Kirche und der Koptisch-orthodoxen Kirche standen die Lage der Kirchen und ihrer Gläubigen in Österreich und in den Herkunftsländern im Mittelpunkt.
Zur Situation in Armenien bekunden die Bischöfe in einer am Freitag veröffentlichten Erklärung tiefe Bestürzung und Schmerz angesichts der Inhaftierung der beiden Erzbischöfe Mikael Ajapahyan und Bagrat Galstanyan, von Bischof Mkrtich Proshyan sowie Gemeindepfarrer Garegin Arsenyan. Erzbischof Ajapahyan wurde demnach bereits zu zwei Jahren Haft verurteilt, weitere Geistliche befinden sich in Untersuchungshaft. Offenbar stelle Armenien die Religionsfreiheit infrage, so die österreichischen Bischöfe, die hier einen Bruch mit Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten sowie einen "Angriff auf die Glaubensgemeinschaft" sehen. Sie rufen zum Gebet für die baldige Freilassung ihrer Amtsbrüder auf.
Den Worten der Bischöfe zufolge ist die Armenisch-apostolische Kirche eine "Stimme des Gewissens und der Gesellschaft in Armenien" und setze sich intensiv für Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung ein. Wenn sie sich "prophetisch" äußere, so geschehe dies "niemals gegen das Volk, sondern für dessen Wohl und die Würde aller Menschen". Sicherzustellen sei, dass sie ihrer Sendung "frei und ungehindert" nachgehen könne.
In Berg-Karabach, einer überwiegend von ethnischen Armeniern bewohnten Region, die völkerrechtlich zu Aserbaidschan gehört, wurden vor zwei Jahren rund 120.000 Armenier vertrieben. In deren früherer Heimat werde weiterhin systematisch das armenische Christentum zerstört, halten die Bischöfe in ihrer Erklärung fest: Kirchen, Klöster und Friedhöfe würden beschädigt oder abgerissen, "um alles, was daran erinnert, auszulöschen".
Quelle: kathpress (07.11.2025)





