Weihbischof Hofer: Gott kommt den Menschen entgegen

Der christliche Glaube ist von der Erfahrung geprägt, dass Gott sich um den Menschen sorgt und ihm entgegenkommt. Darauf hat der Salzburger Weihbischof Hansjörg Hofer bei der Eucharistiefeier mit den österreichischen Bischöfen am Donnerstagmorgen im Bildungshaus der Fokolar-Bewegung in Wien verwiesen. Das Tagesevangelium vom verlorenen Schaf und der verlorenen Drachme male kein tyrannisches Gottesbild, sondern mache deutlich: "Gott geht auf mich zu, Gott will niemanden verlieren, Gott freut sich über jeden, der zurückkehrt."
Die im Gleichnis verwendeten Zahlen 10 und 100 hätten auch eine symbolische Bedeutung und stünden für das Ganze und die Vollkommenheit, so der Weihbischof. So wie ein Puzzle-Bild nahezu wertlos sei, wenn auch nur ein Teil fehlt, so vermittle das Gleichnis, "dass Gott alle retten will". Gott sei "wie ein glühender Backofen voll Liebe", so Hofer unter Verweis auf ein Wort des Reformators Martin Luther.
Dem Verlorenen nachzugehen, wie im Gleichnis beschrieben, könne als ein Auftrag verstanden werden, "Menschen für Gott zu gewinnen oder wiederzugewinnen". Das Gleichnis habe aber nicht nur diese äußere Bedeutung, sondern auch eine innere: "Es geht um das eigene Haus der Seele." Das Gleichnis lade dazu ein darüber nachzudenken, "was in meiner Seele verkümmert ist, was wiederbelebt werden muss". Das könnte Mitleid sein, aber auch echte Mitfreude, die dem Menschen aus Gründen von Neid und Eifersucht oft schwerer fallen würde. Hofer resümierend: "Das Evangelium lädt dazu ein, die verloren gegangene Mitfreude zu suchen."
Die viertägige Herbst-Vollversammlung der Bischofskonferenz ist Donnerstagmittag zu Ende gegangen. Über die Ergebnisse der Beratungen der Bischöfe wird der Salzburger Erzbischof Franz Lackner als Bischofskonferenz-Vorsitzender im Rahmen einer Pressekonferenz am Freitag, 7. November, um 10 Uhr (Club Stephansplatz 4, 1010 Wien), informieren.
Quelle: kathpress (06.11.2025)





