Soziales, Bildung, Kultur: Kirche präsentiert Leistungsbilanz
Mit einer umfassenden Leistungsbilanz zeigt die Katholische Kirche in Österreich auf, dass sie nicht nur in geistlichen bzw. spirituellen Fragen ein "big player" ist, sondern auch im Blick auf Leistungen für das Gemeinwohl. Präsentiert wird die Bilanz unter www.katholisch.at/Kirche-in-Zahlen. Dort finden sich nicht nur die jüngsten Statistik-Daten zu den Mitgliederzahlen und Finanz-Kennzahlen der Katholischen Kirche, sondern auch Zahlen und Fakten zu den kirchlichen Leistungen in den Bereichen Gemeinschaft, Soziales, Bildung und Kultur.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Leistungen, die die Katholische Kirche für die Gemeinschaft erbringt. So verweist die Website darauf, dass durch das Konkordat mit dem Staat die 52 Sonntage und elf christlichen Feiertage für alle Menschen in Österreich als arbeitsfreie Tage gesichert sind. Darüber hinaus engagieren sich rund 500.000 Freiwillige mit geschätzten 150 Millionen Stunden jährlich in den Pfarren und Organisationen der Katholischen Kirche. Auch Kinder und Jugendliche profitieren: Etwa 200.000 junge Menschen finden in katholischen Gruppen und Verbänden Gemeinschaft, begleitet von rund 20.000 Ehrenamtlichen. Für Katholikinnen und Katholiken mit Migrationshintergrund bieten rund 500 fremdsprachige Gemeinden spirituelle Heimat und soziale Anbindung - insgesamt rund eine halbe Million Menschen.
"Österreich hält ein gutes Miteinander und das Aufeinanderschauen hoch. Die tausenden Pfarren und unzähligen Vereine bilden einen wichtigen sozialen Kitt der Gesellschaft", zeigte sich die Leiterin des Österreichischen Pastoralinstituts (ÖPI), Gabriele Eder-Cakl, überzeugt. "Ein Ort lebt davon, dass Gemeinschaft erfahrbar wird und die Nachbarn voneinander wissen. Hunderttausende Freiwillige und Ehrenamtliche der Katholischen Kirche in Österreich machen unser Zusammenleben schöner."
Außerdem würden die zigtausenden Seelsorgerinnen und Seelsorger im Land eine wichtige Unterstützung für alle Menschen in den unterschiedlichsten Lebenssituationen darstellen, ergänzte Eder-Cakl. Dazu zählten neben klassischen Formen der Seelsorge in Pfarren und Gemeinden auch Angebote wie die Telefonseelsorge, die Krankenhausseelsorge, die Begleitung bei Taufen und Hochzeiten, aber auch die Festivalseelsorge und besondere Segensangebote (etwa Segen für Liebende oder vor Prüfungen wie bei der Segensaktion "Be blessed").
Kirche wichtige Stütze im Sozialsystem
Auch im sozialen Bereich erbringt die Katholische Kirche in Österreich wichtige Leistungen, die nicht nur Kirchenmitgliedern, sondern der Allgemeinheit zugutekommen. So unterstützen etwa die Einrichtungen der Caritas mit ihren mehr als 17.000 Angestellten und 46.000 Freiwilligen Menschen mit Pflege- und Betreuungsbedarf sowie Menschen in Not und am Rand der Gesellschaft. In 23 Ordensspitälern werden zudem jährlich rund zwei Millionen Patientinnen und Patienten versorgt. Hinzu kommen die kirchlichen Hilfswerke, die mit rund 160 Millionen Euro Spenden im Jahr über 3.000 Projekte weltweit ermöglichen.
Auch im Bildungsbereich spielt die Kirche eine gewichtige Rolle: In knapp 290 katholischen Schulen werden rund 76.000 Schülerinnen und Schüler unterrichtet, was nicht nur ein breites Bildungsangebot sichert, sondern dem Staat jährlich viel Geld erspart. Ergänzt wird dieses Engagement durch rund 700 kirchliche Kindertagesheime, in denen etwa 42.000 Kinder betreut werden. Für Erwachsene bietet die Kirche ebenfalls zahlreiche Bildungsangebote: Mehr als 526.000 Menschen nahmen zuletzt an rund 27.000 Veranstaltungen katholischer Erwachsenenbildungseinrichtungen teil. Einen wichtigen Beitrag leisten zudem die rund 1.300 kirchlichen Büchereien, in denen rund 7.000 Ehrenamtliche tätig sind und so niederschwelligen Zugang zu Literatur und Bildung ermöglichen.
"Die Leistungen der vielen Personen und Einrichtungen der Katholischen Kirche in Österreich halten das österreichische Gesundheits-, Pflege- und Bildungssystem aufrecht. Ohne die vielen Kindertageseinrichtungen hätten Familien in den Gemeinden keine Möglichkeit für Kinderbetreuung. Ohne die Ordensspitäler oder die Pflegeeinrichtungen der Caritas wäre unsere Gesundheitsversorgung nicht aufrecht zu erhalten", so Eder-Cakl.
Kulturprägende Oasen und Kraftplätze
Schließlich verweist die Bilanz auch auf die Bedeutung der Kirche im Bereich Kultur. So kann die Katholische Kirche als größter Kulturträger des Landes gesehen werden, der für den Erhalt eines wesentlichen Teils des österreichischen Kulturerbes sorgt. Jahr für Jahr zieht etwa der Stephansdom mit rund 5,3 Millionen Besucherinnen und Besuchern die meisten Gäste an und auch zahlreiche andere kirchliche Bauten und Museen verzeichnen ein Millionenpublikum.
Insgesamt prägen rund 9.400 Kirchen und Kapellen verschiedenster Epochen das Landschafts- und Ortsbild. Mehr als 13.500 denkmalgeschützte Gebäude werden von der Katholischen Kirche instandgehalten, wobei allein die entrichtete Mehrwertsteuer die staatlichen Denkmalschutzförderungen übersteigt. In 220 Kloster- und Ordensbibliotheken lagern mehr als 4,5 Millionen Bücher, vielfach auch online zugänglich. Akustisch prägen über 20.000 Kirchenglocken den öffentlichen Raum, und mit fast 2.500 Kirchenchören, in denen rund 40.000 Sängerinnen und Sänger aktiv sind, bleibt auch das musikalische Erbe lebendig.
Eder-Cakl dazu: "Unsere ältesten kleinen romanischen Kirchen aus dem 8. Jahrhundert bis zu zeitgenössischen Kirchenbauten zeugen von einer langen christlichen Geschichte in Österreich. Immer wurde der jeweilige Glaube und die Religion auch in der Kunst und Architektur sichtbar. In jedem Bundesland gibt es so viele Oasen der Stille, Kraftplätze, jahrhundertealte Wallfahrtsorte in den 9.400 Kirchen und Kapellen im ganzen Land."
Quelle: kathpress (17.09.2025)