Der Artikel fragt nach der Schuld- und Versöhnungsthematik in den Psalmen und biblischen Cantica (psalmähnlichen Gesängen). Nach dem biblischen Befund wird die Frage der liturgischen Verwendung der traditionellen Bußpsalmen gestellt und anschließend der Gebrauch der Klagelieder in der Liturgie der Hohen Woche aufgegriffen. Ein Blick auf Buß- und Begräbnisliturgien und die dort verwendeten Psalmen und Cantica rundet die Bestandsaufnahme ab.
MMag. Stefan Gugerel
war Assistent für Liturgiewissenschaft an der Katholischen Universität Linz. Seit 2015 ist der Militärpfarrer auch Leiter des Instituts für Religion und Frieden der Katholischen Militärseelsorge in Österreich.
Ewald Volgger
Schuld und Versöhnung in Bußfeiern
Abstract: H|D 75 (2021) 39–47
Liturgie vertieft in der Vielfalt der Formen grundsätzlich die Christusbeziehung der Gläubigen und eröffnet so als geistliches Exerzitium Neuorientierung und Impulse zu Umkehr und Vergebung. In spezifischer Weise gilt dies für die sogenannten Bußfeiern, die als wirksame Vergebung der Sünden erfahren werden können. Der Beitrag zeigt die Bedeutung dieser Feiern und erschließt Grundgestalt und Einzelelemente.
Univ.-Prof. P. Dr. Ewald Volgger OT
ist Lehrstuhlinhaber am Institut für Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie an der Katholischen Universität Linz.
Reinhard Meßner
Die Quadragesima als Zeit der Umkehr und Versöhnung
Abstract: H|D 75 (2021) 24–38
Gottesdienst als Ritual will die Feiernden im Mitvollzug verwandeln: Die von Gott in Jesus Christus geschenkte Versöhnung soll sie existentiell prägen und formen. Das gilt insbesondere für die Liturgie in der vorösterlichen Vierzig-Tage-Zeit, die eine rituell gestützte Exerzitienzeit ist. Der Beitrag konkretisiert anhand von ausgewählten (lateinischen) Messtexten das Verhältnis von existentiellem Vollzug der Umkehr in der christlichen Alltagsexistenz und dem rituellen Gottesdienst.
Univ.-Prof. Dr. Reinhard Messner
ist Professor für Liturgiewissenschaft an der Kath.- Theol. Fakultät der Universität Innsbruck.
Marlis Gielen
„Das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden“
Zwischenmenschliche Versöhnungsbereitschaft als Kehrseite des Versöhnungsgeschehens zwischen Gott und Mensch in Christus (2Kor 5,11–21)
Abstract: H|D 75 (2021) 16–23
Abstract Als Reaktion auf einen ernsten Konflikt, der sich zwischen der Gemeinde in Korinth und ihm selbst entzündet hatte, reflektiert Paulus in 2Kor 5,11–21 das Fundament zwischenmenschlicher Versöhnung. Diese gründet im versöhnenden Handeln Gottes, dessen Versöhnungsangebot in Christus immer wieder neu anzunehmen ist, damit Versöhnung untereinander gelingen kann.
Univ.-Prof. Dr. Marlis Gielen
ist Professorin für Neutestamentliche Bibelwissenschaft an der Kath.-Theol. Fakultät der Universität Salzburg, Mitglied im Herausgeberkreis der Beiträge zur Wissenschaft des Alten und Neuen Testaments (Kohlhammer Verlag) und im Wissenschaftlichen Beirat der Theologischen Quartalsischrift.
Emmanuel J. Bauer
Mit Schuld versöhnt leben lernen
Abstract: H|D 75 (2021) 2–15
Der Beitrag geht von Schuld als menschlichem Existential aus, skizziert anhand der unterschiedlichen Formen von „Schuld“ wesentliche Aspekte der damit verbundenen Begriffe und Wirklichkeiten. Als adäquater Umgang mit Schuld ermöglichen alleine Verzeihen, Vergeben und echte Reue ein versöhntes (Zusammen-)Leben.
Univ.-Prof. P. MMag.Dr. Emmanuel J. Bauer OSB
ist Professor für Christliche Philosophie an der Theologischen Fakultät der Universität Salzburg, Psychotherapeut und Gründer sowie wissenschaftlicher Leiter des Universitätslehrganges für Existenzanalyse und Logotherapie.
Willibald Sandler
Erfahrung des Heiligen Geistes in jungen Bewegungen
Abstract: H|D 74 (2020) 311–316
Etablierte kirchliche Strukturen nehmen junge Bewegungen nicht selten mit Vorbehalten wahr, und es gibt problematische Entwicklungen. Aber die Geschichte zeigt: Bewegungen sind offen für unterschiedlichste theologische Formungen. (Red. )
a. o. Univ.-Prof. Dr. Willibald Sandler
ist Professor am Institut für Systematische Theologie der Universität Innsbruck.
Roman A. Siebenrock, Alexander Zerfaß
Das Sakrament der Firmung
Ekklesiale Anerkennung eines neuen Charismas
Abstract: H|D 74 (2020) 275–281
Firmung ist nicht einfach der Empfang des Heiligen Geistes und seiner Gaben; sie ist – theologisch – auch ungenügend als „Stärkung“ in einer Übergangszeit zu fassen oder als Sakrament entschiedener Nachfolge. Was ist Firmung dann? (Redaktion)
Univ.-Prof. Mag. Dr. Roman A. Siebenrock
ist Leiter des Instituts für Systematische Theologie an der Kath.-Theol. Fakultät der Universität Innsbruck.
Univ.-Prof. Dr. Alexander Zerfaß
ist Professor für Liturgiewissenschaft und Sakra- mententheologie an der Kath.-Theol. Fakultät der Universität Salzburg.