
Lackner: Am Glauben an die Auferstehung festhalten
Eine kritische Bestandsaufnahme zum Glauben unter Österreichs Christen hat der Salzburger Erzbischof Franz Lackner zum Hochfest Christi Himmelfahrt gemacht. Umfragen zufolge würden nur noch wenige von ihnen wirklich an die Auferstehung Jesu glauben. "Wie konnte es passieren, dass wir diese wunderbare Zusage von Auferstehung doch über weite Strecken verloren haben? Wie konnten wir diese Sehnsucht aufgeben?", hinterfragte der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz in seiner Predigt im Salzburger Dom.
Was Auferstehung im christlichen Sinn bedeute, könne man kaum hoch genug ansetzen, gab der Erzbischof zu verstehen: "Es bedeutet doch: Gerechtigkeit für alle; bedeutet Frieden, wie ihn die Welt nicht geben kann, ihn nur der auferstandene Herr zu geben vermag; Auferstehung bedeutet Erlösung, ist die Chance auf ein zweites - ewiges - Leben, welches schon im Hier und Jetzt beginnen möchte."
Jesus sei in die Welt gekommen, habe gelitten und sei gestorben, sei dann jedoch auferstanden und lebe weiter, unterstrich Lackner: Einerseits "in den Armen, in den Kranken und Trauernden, in den Verfolgten und Bedrängten, in all jenen, denen das Recht auf Lebens durch Kriege, Terror und eine Kultur des Todes genommen wird". Vor allem aber lebe Christus in den Herzen der Gläubigen weiter, insbesondere beim Gebet und Lob Gottes, jedoch auch in der Kirche und bei jedem Gottesdienst.
Zugleich leide Christus jedoch auch in den Menschen, "weil der Glaube selbst in den Herzen der Gläubigen verkümmert ist", so der Erzbischof weiter. Wo der Auferstehungsglaube verschwunden sei, halte eine "Kultur des Todes" in den Herzen Einzug. Doch auch in dieser Situation wolle Jesus "mit uns auferstehen".
Als zentrales "letztes Zeichen" Christi vor seiner Himmelfahrt hob der Erzbischof den Segen hervor. Segnen sei mehr als ein freundlicher Wunsch - es bedeute "Gutes sagen im Namen Gottes" und umfasse das ganze menschliche Leben, sowohl körperlich, seelisch als auch geistig. Jesus habe die Seinen segnend verlassen, betonte Lackner, und damit eine priesterliche Geste gesetzt, die die Fülle göttlicher Güter vermittle.
Zugleich habe Christus seine Jünger und damit auch die heutige Kirche nicht allein zurückgelassen. Vielmehr sei sein Gang zum Vater verbunden mit dem Versprechen des Beistands durch den Heiligen Geist. Dieses letzte Angebot Jesu solle als Einladung verstanden werden, den Glauben neu zu entdecken und mit Hoffnung auf das ewige Leben zu leben, so der Salzburger Erzbischof.
Quelle: kathpress