
Sparkurs: Familienverband übergibt Petition an Nationalratspräsidenten
Der Katholische Familienverband Österreichs (KFÖ) hat am Dienstag Nationalratspräsident Walter Rosenkranz (FPÖ) eine Petition mit mehr als 7.000 Unterschriften gegen die geplante Nicht-Valorisierung der Familienleistungen übergeben. Die überparteiliche Familienorganisation übt aktuell scharfe Kritik an der angekündigten Sparmaßnahme und warnt vor den sozialen Folgen für Haushalte mit Kindern. Die an das Finanzministerium gerichtete Petition versteht sich als Zeichen gegen familienpolitische Kürzungen und fordert "volle Inflationsanpassung aller Familienleistungen" und das "Ende von Sparmaßnahmen auf Kosten von Kindern und Eltern".
"Mit der Petition wollen wir den Familien eine Stimme geben und gegen diese Nichtvalorisierung eintreten", betonte Familienverbandspräsident Peter Mender bei der Übergabe. In nur vier Tagen seien über 7.000 Unterschriften gesammelt worden (Stand 14.5: 7.384) und es gebe weiterhin einen Zuwachs an Unterstützenden: "Neben den digitalen Unterschriften erreichen uns auch immer mehr Unterschriftslisten aus den Pfarren", so Mender.
Adressiert ist die Petition an den Nationalrat und insbesondere an Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ). Kritik übt der Familienverband vor allem an der geplanten Aussetzung der Valorisierung - also der jährlichen Anpassung an die Inflation. Dies sei eine unzumutbare Mehrbelastung für Familien, kritisierte der Verband. Mender verwies auch auf den Gründungsgedanken des KFÖ durch Kardinal Franz König im Jahr 1953: "Eine Gesellschaft, die Gefahr läuft, dass Familien mit Kindern unter die Armutsgrenze rutschen, stellt sich selbst ein Armutszeugnis aus."
Nach Berechnungen des Verbandes tragen Familien mit den bereits bekannt gewordenen Maßnahmen allein im Jahr 2026 über 200 Millionen Euro zur Budgetkonsolidierung bei - obwohl die Leistungen aus dem Familienlastenausgleichsfonds finanziert werden und sich somit gar nicht direkt auf das Staatsbudget auswirken würden. Laut aktuellen Regierungsplänen betreffen die Einsparungsmaßnahmen sowohl Kinderbetreuungsgeld als auch Familienbeihilfe und Kinderabsetzbetrag, die in den kommenden zwei Jahren nicht wertangepasst werden sollen - weiters wurden das Klimaticket für 18-Jährige oder der Klimabonus abgeschafft.
Zwar erkenne der KFÖ die Notwendigkeit einer Sanierung des Staatsbudgets: "Allerdings sind Familien ja ohnehin von den Kürzungen betroffen und tragen den Sparkurs mit: Auch sie bekommen keinen Klimabonus mehr, Kinder leiden unter Lehrerinnen- und Lehrermangel, die höhere E-Card-Gebühr betrifft Eltern genauso wie ein teureres Klimaticket." Wenn nun auch noch die Familienleistungen nicht valorisiert würden, sei das eine Überforderung für viele: "Ihnen jetzt auch noch die Valorisierung der Familienleistungen auszusetzen, überstrapaziert die Familien."
Quelle: Kathpress