Nach Amoklauf: Katholische Orden rufen zu Gebet und Zusammenhalt auf
Tief erschüttert haben sich nach dem Amoklauf an einer Grazer Schule auch die Österreichischen Ordensgemeinschaften gezeigt und ihre Anteilnahme bekundet. In einer Stellungnahme vom Mittwoch riefen die beiden Vorsitzenden der Ordenskonferenz, der emeritierte Erzabt Korbinian Birnbacher und Sr. Franziska Madl, sowie die Bereichsleiterin für Bildung und Ordensschulen, Marie-Theres Igrec, zu Gebet, Solidarität und Achtsamkeit im Miteinander auf.
"Wir stehen fassungslos vor dem, was gestern geschehen ist", sagte Birnbacher. Die Tat sei kaum begreiflich und hinterlasse Sprachlosigkeit. "Meine Gedanken und mein Mitgefühl gelten allen jenen, die durch diese Tat betroffen sind: den Opfern, ihren Familien und ihren Freunden. Aber auch die Angehörigen des Täters verdienen unsere Anteilnahme und unser Gebet", so der Vorsitzende der Österreichischen Ordenskonferenz. Sie müssten nun mit unermesslicher Not und Unverständnis leben und bräuchten deshalb ebenfalls Anteilnahme und Gebet.
Hinsichtlich der Tatmotive ist derzeit vieles noch ungewiss; offenbar sei eine "innere Verletzung, die uns allen verborgen blieb", ein Auslöser gewesen und habe dann zur Eskalation geführt, schrieb Birnbacher. Ob sich eine derartige Tat völlig verhindern lasse, sei ungewiss. "Was bleibt, ist jedoch die Sprachlosigkeit angesichts von so viel Schmerz und Leid. In stiller Anteilnahme suchen wir nach Heilung und Frieden - und im Gebet finden wir echten Trost."
Erschüttertes Sicherheitsgefühl
Seine Stellvertreterin Sr. Franziska Madl betonte die Rolle des Glaubens in der Bewältigung derartiger Ereignisse: "Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Opfern und ihren Familien." Besonders hob sie den Einsatz der Rettungskräfte hervor und rief zu gesellschaftlichem Zusammenhalt auf: "Wenn wir in diesen schweren Zeiten alle zusammenhalten und füreinander einstehen, wird Gottes Trost spürbar."
Sr. Madl sprach zudem von einem für viele Menschen erschütterten Sicherheitsgefühl in Österreich. Christinnen und Christen glaubten jedoch "an die Liebe Gottes und hoffen auf sein Erbarmen und seinen Trost für alle" - was durch ein Dasein und Einstehen füreinander sowie durch Zusammenhalt auch spürbar werden solle.
Mit großer Bestürzung reagierte auch Marie-Theres Igrec: "Dass gerade eine Schule zum Schauplatz von so viel Leid wird, ist kaum zu fassen." Die Leiterin des Bildungsbereichs innerhalb der Ordenskonferenz erinnerte an die Aufgabe von Schulen als Orte der Geborgenheit und betonte die besondere Solidarität innerhalb der Bildungslandschaft: "In dieser besonderen Verbundenheit liegt auch ein Stück Hoffnung und Trost."
Quelle: kathpress