
Muttertag: Kirchliche Sammlungen für Schwangere und Frauen in Not
Traditionell sammeln die heimischen Diözesen rund um den am Sonntag (11. Mai) gefeierten Muttertag wieder für Schwangere und in Not geratene Frauen. Laut den kürzlich veröffentlichten Zahlen der Statistik Austria zu Einkommen, Armut und Lebensbedingungen in Österreich sind aktuell 276.000 Frauen armutsbetroffen. 79.000 Kinder wachsen in erheblicher Armut auf. 143.000 Frauen können sich nicht die notwendigsten Dinge wie Kleidung oder Miete leisten. Einelternhaushalte seien überproportional von Armut betroffen, davon seien 86 Prozent alleinerziehende Frauen.
In den Pfarren der Diözese Gurk sammelt etwa die Caritas für in Not geratene Frauen. In der Erzdiözese Wien wird um Spenden für die Beratungsstelle der St.-Elisabeth-Stiftung gebeten. Sie hat in diesem Jahr besonders auf die steigenden Lebenskosten aufmerksam gemacht, die für Alleinerzieherinnen nicht mehr zu stemmen seien. Unter dem Motto "Mama, du schaffst das!" unterstützt die Einrichtung schwangere Frauen, wohnungslose alleinerziehende Mütter mit ihren Kindern und Familien in schwierigen Lebenssituationen.
Allein im letzten Jahr haben 2.200 Frauen die Familien-, Rechts- und Schwangerenberatungsstelle aufgesucht, mehr als 700 Kleiderspenden wurden vergeben. Neben Beratung bietet die Einrichtung zudem ein psychotherapeutisches Angebot, einen Arbeitsintegrationsbereich, einen Wohnbereich mit vier Mutter-Kind-Häusern und eigenem sozialpädagogischem Team sowie Startwohnungen.
In der Diözese Eisenstadt hat die Katholische Frauenbewegung zu einer Spendensammelaktion rund um den Muttertag aufgerufen. Dort unterstützt ein eigens eingerichteter diözesaner Hilfsfonds Schwangere und armutsgefährdete Frauen. Damit werden etwa finanzielle Überbrückungshilfen, zum Beispiel die einmalige Übernahme der Mietkosten, finanziert.
Neue Perspektiven
Im Vorjahr haben 80 Frauen im Burgenland um Hilfe angesucht. Durch die Kooperation mit weiteren Organisationen wie der Caritas-Sozialberatung, den Frauenberatungsstellen und dem Netzwerk Kind wird darüber hinaus eine Beratungsmöglichkeit geboten, "um neue Perspektiven zu ermöglichen und nachhaltig zu helfen", hieß es seitens der Diözese.
Auch in der Diözese Linz bittet die Katholische Frauenbewegung um Spenden für Mütter, die sich "im Spannungsfeld zwischen Idealen, gesellschaftlichen und gesetzlichen Rahmenbedingungen und der lebbaren Wirklichkeit befinden", heißt es auf der diözesanen Webseite. Finanziell gesehen gehörten Mütter mit minderjährigen Kindern zu den Ärmsten in unserer Gesellschaft. "Ein Unglücksfall in der Familie, der Verlust des Arbeitsplatzes, Krankheit oder Trennung führen oftmals zu Krisen, die aus eigener Kraft nicht mehr zu bewältigen sind", wies die Katholische Frauenbewegung hin.
Zwei Drittel des Erlöses fließen in die Frauenstiftung der kfb OÖ zur Unterstützung von Frauen in Notsituationen, ein Drittel erhält der Hilfsfonds der Katholischen Aktion OÖ für Familien, Alleinerziehende und Schwangere. Im Vorjahr konnten im Rahmen der Muttertagssammlung Spenden in Höhe von mehr als 23.000 Euro eingenommen werden.
Quelle: kathpress