"Stromlose Gottesdienste" für den Klimaschutz

Mit einer ungewöhnlichen Aktion möchte die steirische Pfarre Vorau auf das "heiße" Thema Klimaschutz hinweisen und die Menschen in der Region zu einer klimafreundlichen Lebensführung ermuntern: Am 4. August wird dazu in Vorau ein "stromloser Gottesdienst" gefeiert, der ganz ohne Mikrofon, Orgel und Glockengeläut auskommt. "Wir werden den Hauptstromschalter umlegen und dann geht gar nichts mehr", erläutert Pfarrer Lukas Zingl im Gespräch mit "Kathpress".

Zwar könnte das zu Lasten gerade älterer Menschen gehen, die auf die Verstärkung über Lautsprecher angewiesen seien, der positive symbolische Wert der Aktion überwiege jedoch, so Zingl. Zugleich äußerte der Vorauer Pfarrer die Hoffnung, dass die Initiative Vorbildwirkung habe und sich auch andere Pfarren anschließen. "Die stromlosen Gottesdienste sollen uns wachrütteln, über unseren persönlichen Umgang mit den Ressourcen der Erde, sowie über die globale Auswirkung der Klimakrise nachzudenken", heißt es auf der Website der Pfarre zur Aktion.

Die "stromlosen Gottesdienste" bilden zugleich den Auftakt zu den ersten "Vorauer Klimaschutztagen" - einer Initiative der Pfarre aus Anlass des heurigen "Welterschöpfungstages" ("Earth Overshoot Day"), der heuer für Ende Juli/Anfang August berechnet wurde und an dem die Menschheit sämtliche, für das laufende Jahr bereitgestellte erneuerbare Rohstoffe und Leistungen der Natur aufgebraucht hat. "Das heißt wir leben von den Vorräten der Zukunft", gaben die Veranstalter bekannt.

Pfarrer Zingl weist ausdrücklich auf eine Veranstaltung am 7. September mit Kabarettist Hans Peter Arzberger hin, die sich dem achten Tag der "(Er)Schöpfung" widmet. "Am siebten Tag ruhte Gott, die Frage ist, wann er wieder munter wird und sieht, was auf der Erde los ist", erklärt Pfarrer Zingl.

Höhepunkt der Aktionstage ist das erste Oktoberwochenende mit Vorträgen, einer Ideenwerkstatt und dem Erntedankfest der Pfarre: Am 4. Oktober findet eine Podiumsdiskussion statt, an der unter anderem Alexander Podesser, Leiter der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik Steiermark, und Alfred Posch, Leiter des Institut für Systemwissenschaften, Innovations- und Nachhaltigkeitsforschung teilnehmen. (Weitere Infos unter: https://www.katholische-kirche-steiermark.at/portal/home/aktuellesneu/article/8088.html)

Quelle: kathpress