"Lange Nacht der Kirchen": Auch Stifte und Klöster öffnen Pforten

Nicht nur über 600 Kirchen österreichweit öffnen am Abend des 25. Mai bei der bereits traditionellen "Langen Nacht der Kirchen" ihre Pforten, sondern auch viele der alten Klöster im Land. In den Stiften Admont, Göttweig, Heiligenkreuz, Herzogenburg, Lambach, Lilienfeld, St. Florian, St. Paul im Lavanttal und Zwettl gibt es zu freiem Eintritt Stiftsführungen, Gregorianische Choräle und Orgelkonzerte, Tanz und Weinverkostungen, Pilgerwanderungen bis hin zu einfühlsamen Liedern und Texten, die zum Nachdenken anregen. Alle Interessierten lädt die Tourismusvereinigung "Klösterreich" ein zum "wandern, hören, sehen, staunen, schauen und mitmachen", hieß es in einer Aussendung.

Programmbeginn ist in den meisten Klöstern um 18 Uhr, wie etwa auch im steirischen Stift Admont, wo Abt Gerhard Hafner in der Stiftskirche Impulse gibt und anschließend rund um das Gotteshaus zur Agape lädt. Führungen, Turmbesteigungen, Chor- und Orgelkonzerte sowie ein Vortrag über den Wiederaufbau folgen, ehe um 22 Uhr mit Stille, Gebet und Glockengeläut an Christen gedacht wird, die weltweit unter schweren Bedingungen leben. Mit Bläsermusik und Texten zum Nachdenken klingt die "Lange Nacht" schließlich aus.

Eine nächtliche Pilgerwanderung steht im niederösterreichischen Augustiner-Chorherrenstift Herzogenburg auf dem Programm: Auf dem hier vorbeigehenden Jakobsweg gibt es ab 19 Uhr einen 40-minütigen Fußmarsch vom Kirchenplatz zu einer kurzen Andacht beim sogenannten "Ederdinger Kreuz". Bei Schlechtwetter gibt es einen meditativen "Pilgerweg durch das Stift", hieß es in der Ankündigung. Ab 21 Uhr wird in der Stiftskirche bei Kerzenlicht und Musikklängen für Menschen gebetet, die den Besuchern am Herzen liegen.

Choräle und Gebete

Bereits am Nachmittag ab 16.30 Uhr führt am 25. Mai die Lilienfelder Stiftsarchivarin Irene Rabl die Gäste durch die Stiftsbibliothek ihres Klosters. Um 18 Uhr wird in der romanisch-gotische Stiftsbasilika - sie ist die größte Kirche Niederösterreichs - die Vesper und um 19 Uhr der Rosenkranz gebetet, dazwischen gibt es um 18.30 Uhr eine Heilige Messe. In Zisterzienserstift Zwettl sind im Rahmen der "Langen Nacht der Kirchen" u.a. der Mädchenchor "Puellae Clara Vallensis" (20 Uhr) und der Stiftsorganist Marco Paolacci (21 Uhr) mit musikalischen Darbietungen zu hören.

Ein intensives Mitbeten mit den Mönchen ist im Benediktinerstift Göttweig möglich, wo Besucher am Vesper-Abendgebet um 18 Uhr sowie an der "Komplet" mit Gewissenserforschung, Verstorbenen-Gedenken und Mariengebet um 19.15 Uhr teilnehmen können; dazwischen und danach gibt es gregorianische Choräle, Nachtführungen und Einblicke in das Leben hinter den Klostermauern. Besonders für Jugendliche ist das von jungen Mönchen gestaltete Taizegebet ab 22 Uhr ausgerichtet.

Noch mehr Gregorianik gibt es bei der Wiener "Außenstelle" des Zisterzienserstiftes Heiligenkreuz, im Heiligenkreuzerhof in der Schönlaterngasse unweit des Stephansdomes. In der barocken Bernardikapelle singt die Chorschola des Stiftes, die es 2008 mit ihren Chant-CDs zu Weltruhm schaffte, um 18, 20 und 22 Uhr ihre mittelalterlichen Gebetslieder, die in Heiligenkreuz siebenmal täglich erklingen. Angeboten werden zudem Klosterwein und Wildschweinwürstel, sowie eine Einführung von Pater Karl Wallner in die Barockzeit.

Fresken, Glocken und Pilgern

In Oberösterreich machen die Lambacher Mönche bei der Langen Nacht mit der romanischen Architektur und Wandmalerei ihres Stiftes vertraut. Auf dem Programm stehen ein Streifzug in Bildern, Tönen und Gebeten durch "1.000 Jahre Glaube", das gemeinsame Komplet-Nachtgebet um 23 Uhr und eine abschließende Agape. Ebenfalls in Oberösterreich wird am 25. Mai im Stift St. Florian der 300. Geburtstag der dort befindlichen größten historischen Glocke Österreichs gefeiert. In dem Bruckner-Stift gibt es Lesungen mit Orgelmusik, Einblicke in die Vorgeschichte der Glocken anhand von historischen Briefwechseln und Besichtigungen vor Ort am Turm der Stiftskirche.

Erneut um das Pilgern wird es im Benediktinerstift St. Paul im Lavanttal bei der "Langen Nacht der Kirchen" gehen: Der frühere Schiweltmeister und Jerusalempilger David Zwilling hält im Festsaal des Konvikts zu einem Vortrag zum Titel "Langen Weg nach Jerusalem, der lange Weg zu mir", organisiert vom Verein "benedikt be-WEG-t".

Quelle: kathpress