Kärnten: Familienverband will familiäre Kinderbetreuung fördern

Kärntner Gemeinden sollen auch Familien fördern, die ihre Kinder bis zu drei Jahren zu Hause betreuen: Das will der Katholische Familienverband Kärnten vorerst in einzelnen Pilotgemeinden erreichen. Alle Landtagsparteien hätten dafür grundsätzliche Gesprächsbereitschaft gezeigt, teilte der Verband am Wochenende mit. Konkret erprobt werden soll das "Berndorfer Modell", bei dem nicht nur die familienexterne Betreuung von der Gemeinde finanziell unterstützt wird, sondern auch die Kinderbetreuung innerhalb der Familie.

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) hat den Angaben zufolge signalisiert, zu konkreten Gesprächen mit interessierten Gemeinden bereit zu sein. Als "praxistauglich" sei das Modell von ÖVP-Landesrat Christian Benger bezeichnet worden, das Team Kärnten sprach von einem "Musterbeispiel". Auch die Grünen bekannten sich "prinzipiell für die Wahlfreiheit" und "begrüßen Modelle, die die soziale Absicherung des betreuenden Elternteils sicherstellen". FPÖ-Landesrat Gernot Darmann betonte auf Nachfrage des Familienverbandes, dass "Erziehungsarbeit in unserer Gesellschaft einen größeren Stellenwert" bekommen sollte. Er wolle aber warten bis der Bund entsprechende Schritte unternehme.

Das vom Katholischen Familienverband Kärnten favorisierte Modell stützt sich auf jenes, das 2013 in der Salzburger Gemeinde Berndorf entstanden ist. Dort gewährt die Gemeinde auch Eltern, die ihre Kinder bis drei Jahre selbst betreuen, einen monatlichen finanziellen Zuschuss. Durch die Anhebung des Kinderbetreuungsgeldes wird so die familieninterne Kinderbetreuung unterstützt. Gleichzeitig wird die familienexterne Betreuung laut Salzburger Kinderbetreuungsgesetz gefördert. Der Katholische Familienverband sprach davon, dass auf diese Weise "Wahlfreiheit" zwischen familienexterner und familieninterner Betreuung hergestellt werden könne. Zentral sei dabei nicht nur die finanzielle Unterstützung, sondern auch die "Wertschätzung der familieninternen Kinderbetreuung". (Infos: www.berndorfer-modell.at)

Quelle: kathpress