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Jahr der Barmherzigkeit
Das Heilige Jahr in der Katholischen Kirche Österreich
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"Vorzeichen von Hoffnung und Zuversicht"

 

 

Hirtenbrief von Scheuer: Jahr der Barmherzigkeit und Dank zum Abschied.

 

Mit dem 8. Dezember 2015 beginnen wir das Jahr der Barmherzigkeit. Papst Franziskus schreibt dazu: „Jesu Beziehungen zu den Menschen, die ihn umgeben, sind einzigartig und unwiederholbar. Seine Zeichen, gerade gegenüber den Sündern, Armen, Ausgestoßenen, Kranken und Leidenden, sind ein Lehrstück der Barmherzigkeit.“

 

Der barmherzige Gott

Das Gleichnis vom „barmherzigen Vater“ und vom „verlorenen Sohn“ (Lk 15,11-32) ist eine klassische Umkehrgeschichte, die vielen vertraut ist. Jesus macht uns deutlich, wie Gott ist und wie Umkehr, Buße und Versöhnung geschieht. Möge das „Jahr der Barmherzigkeit“ eine Zeit der Umkehr und Versöhnung, der Heilung von Wunden und der Erfahrung von neuen Lebensmöglichkeiten werden. Begangenes Unrecht und Schuld sind nicht einfach durch eigene Strategien und Aufarbeitung aus der Welt zu schaffen. Die vorletzte Bitte des Vater Unser: „Vergib, wie wir vergeben haben“ ist die einzige, die mit einer Forderung verbunden ist, nämlich dass wir auch selber vergeben. Die Vergebung macht das Geschehene nicht ungeschehen, aber es kann das Gute wieder zulassen und kann nach dem Fest der Versöhnung zu vertiefter Gemeinschaft führen.

 

Ein sehendes Herz

Was gehört zur Barmherzigkeit? Zunächst ist es eine liebende, offene, wahrnehmende und hörende Aufmerksamkeit, welche das Leiden anderer sieht und es sich zu Herzen gehen lässt. „Er sah ihn und hatte Mitleid mit ihm“, heißt es im Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Lk 10,33). Eine solche Aufmerksamkeit setzt ein leidenschaftliches Interesse für andere Menschen voraus. Erst durch diese Gesinnung wird der Mitmenschen zum Nächsten. Sonst bleibt der äußerlich Nahe fremd und auf Distanz. Echte Barmherzigkeit kennt auch keine Gegenforderungen und schafft keine Abhängigkeiten. Im Blick der Anderen, gerade der armen Anderen, erfahren wir den Anspruch: Du darfst mich nicht gleichgültig liegen lassen, du darfst mich nicht verachten, du sollst mir helfen.

 

Wir stehen in einem neuen Zeitalter der Heimatlosigkeit. Kriege, Verfolgung, Naturkatastrophen und Armut sind Ursachen von Flucht. Vom Evangelium her sind solche Zeiten eine Herausforderung an den Glauben, den Glauben als Kraft gegen Abgrenzung, gegen Resignation und Ohnmacht. Der Glaube rückt die Wirklichkeit in ein anderes Licht. In diesem Licht tauchen aus der Masse des Flüchtlingsstroms die Gesichter konkreter Menschen auf. Im Blick auf die Flüchtlingsbewegungen müssen wir im Sinne der päpstlichen Enzyklika „Laudato Si“ das Problem des Klimawandels als ein Problem der Bekämpfung der Armut begreifen. Es ist uns gerade in diesen Tagen aufgetragen Worte wie Solidarität und Gastfreundschaft, Recht und Gerechtigkeit, Empathie und Menschlichkeit neu zu lernen und sie zur Sprache zu bringen. Es braucht auch Zeugen des Friedens und konkretes Miteinander. Die Sehnsucht nach Frieden kann verbindend wirken, unabhängig von Religion, Kultur oder Sprache.

 

„Lass uns den Hass, das bittre Leid fortlieben aus der dunklen Zeit“, so heißt es in einem Herz Jesu Lied. Möge das „Jahr der Barmherzigkeit“ zur Überwindung von Hass, Feindschaft und Gewalt beitragen. Vorbild ist Jesus, der bereit ist, die Aggressionen an sich auslaufen zu lassen und so das Böse durch das Gute überwindet (Röm 12,21). Nur so wird das Karussell von Gewalt und Gegengewalt durchbrochen. Im Vollzug von Barmherzigkeit gibt es kein kaltes Mein und Dein, weder im Hinblick auf materielle Güter, auch nicht im Hinblick auf das Tragen der Lasten. Denn: „Einer trage des anderen Last.“ (Gal 6,2).

 

Dank

Ich werde am 17. Jänner 2016 meinen Dienst als Bischof von Linz antreten und damit Abschied von der Diözese Innsbruck nehmen. Der Blick auf die vergangenen zwölf Jahre erfüllt mich mit großer Dankbarkeit und zugleich mit Wehmut. Ich möchte den vielen Menschen danken, die mich in dieser Zeit begleitet und die für mich gebetet haben. Ein besonderes Geschenk waren für mich die Begegnungen mit den Kindern und den Alten, den Bewohnern der Arche und den Menschen mit besonderen Begabungen.

 

Ich sage ein Vergelt’s Gott den Priestern und Diakonen, allen diözesanen und pastoralen Mitarbeitern, den Religionslehrerinnen und Religionslehrern, den Ordensleuten und jenen, die in der Caritas die Menschenfreundlichkeit Gottes vermitteln, den vielen Ehrenamtlichen, die den Glauben und das Leben der Pfarren mittragen.

 

Ich danke den Vertreterinnen und Vertretern anderer christlicher Kirchen für den Erweis ökumenischer Verbundenheit. Eine Freude und auch ein großes Anliegen war und ist mir eine positive Beziehung zur israelitischen Kultusgemeinde. Gewachsen ist die Verbindung zu anderen Religionsgemeinschaften. Mein Dank gilt dem Land Tirol, der Stadt Innsbruck und allen Gemeinden, allen Verantwortlichen des politischen, wirtschaftlichen, kulturellen, wissenschaftlichen und sozialen Lebens.

 

Die zwölf Jahre sind für mich nicht einfach fertig und abgeschlossen. Vieles bleibt offen und ein Bruchstück. Auch Schattenseiten und bleibende Sorgen möchte ich nicht verdrängen. Wie geht es mit der Solidarität zwischen den Generationen weiter? Welche Zukunftsaussichten haben junge Menschen bei uns? Werden wir die Herausforderungen in der Pflege schaffen? Wie können Lebensräume erschlossen werden für Menschen, die unter psychischer Obdachlosigkeit leiden? Manche sprechen von einer „Sinnhungerepidemie“. Migration, Flucht und Asyl werden unsere Gesellschaft von Grund auf verändern. Und es gibt neben Aufbrüchen in der Kirche auch Erosionen Glaubens und nicht wenige Verletzungen in der Kirche und durch die Kirche, nicht wenig Kirchenenttäuschung, Kirchendistanz, vielleicht sogar Kirchendepression. Das ist sehr schmerzhaft.

 

Ich bitte alle um Entschuldigung, denen ich Unrecht getan habe, oder die sich von mir zu wenig beachtet und gewürdigt sehen. Und ich bitte um Heilung der Wunden, die ich zugefügt habe.

 

Abschied von der Diözese Innsbruck und Neubeginn in Linz stehen für mich unter dem Vorzeichen von Hoffnung und Zuversicht. Ich hoffe, dass Gott alles zum Guten wendet (Röm 8,28), und ich bin zuversichtlich, dass Geist Gottes uns lebendig macht (Joh 6,33). So erbitte ich für uns alle den Segen des dreieinen Gottes.

 

Manfred Scheuer, Bischof von Innsbruck

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