Studientag der Bischöfe über Ehe und Familie
Wien-St. Pölten, 12.3.06 (KAP) Das Thema Ehe und Familie stand im Mittelpunkt des Studientags der Österreichischen Bischofskonferenz am Montag auf dem Sonntagberg (Niederösterreich). Beim Studientag ging es um drei Themen: Ehevorbereitung, Familienpastoral in den Pfarren (Ehe- und Familienbegleitung), Partnerschafts- und Sexualerziehung in Familien, Jugendgruppen und Schulen. Die Stärkung von Ehe und Familie ist ein zentrales Anliegen der Kirche, betonte "Familien-Bischof" Klaus Küng. Der Studientag sollte einen Anstoß für einen verstärkten Einsatz der Kirche für Ehe und Familie geben.
Grundlage des Studientages waren von der Familienkommission erarbeitete Leitbilder für die drei Bereiche. Insbesondere bei der Erarbeitung der Konzepte für die Ehevorbereitung und für die Familienpastoral in den Pfarren fand ein mehrjähriger Diskussionsprozess statt, an dem die diözesanen Familienreferate beteiligt waren. Zu den Referenten beim Studientag zählten der Leiter des Instituts für Ehe und Familie, Günter Danhel, der Wiener Diözesanfamilienseelsorger und Dechant Bernhard Mucha und der Laientheologe Prof. Michael Waldstein. Beim Abendgespräch berichtetn drei Ehepaare, die in verschiedenen kirchlichen Gemeinschaften engagiert sind, über ihre Erfahrungen im Bereich von Ehevorbereitung, Familienpastoral und Partnerschafts- und Sexualerziehung.
Die Österreichische Bischofskonferenz zog bei ihrer Frühjahrsvollversammlung, die am Dienstagmorgen auf dem Sonntagberg begann, aus den Ergebnissen des Studientags Konsequenzen und traf Entscheidungen, um den Einsatz der Kirche für Ehe und Familie zu intensivieren. ´
Erstmals Tagung auf dem Sonntagberg
Die Frühjahrsvollversammlung der Bischöfe unter dem Vorsitz von Kardinal Christoph Schönborn ab Dienstagmorgen war durch drei "Premieren" gekennzeichnet. Erstmals trafen die Bischöfe auf dem Sonntagberg zusammen; die Basilika auf dem Berg ist Mitteleuropas größte Dreifaltigkeitskirche. Die 1706 bis 1729 von Jakob Prandtauer und Joseph Munggenast über dem "Zeichenstein" errichtete prachtvolle Barockkirche sticht durch ihre geographische Lage auf der Spitze eines 704 Meter hohen Voralpengipfels hervor. Zum ersten Mal traf der neue Apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof Edmond Farhat, mit der Vollversammlung der Bischöfe zusammen - und auch der neuernannte Wiener Weihbischof Franz Scharl nahm erstmals an einer Bischofskonferenz teil.
Die Bischöfe setzten sich bei ihrer Frühjahrsvollversammlung mit aktuellen Tendenzen im kirchlichen und gesellschaftlichen Leben auseinander. U.a. berichtete Caritas-Präsident Franz Küberl als neugewähltes Mitglied des ORF-Stiftungsrates über die Entwicklung im österreichischen Leitmedium . Breiten Raum nahm in den Überlegungen der Bischöfe auch die Vorbereitung eines allfälligen Papstbesuches im September 2007 zum 850-Jahr-Jubiläum des "mitteleuropäischen" Marienheiligtums Mariazell ein.